Fotos & Geschichten
"... Photos depict smiling faces, births, weddings, holiday, children´s happy parties.
People take pictures of the happy moments in their lives. Someone looking through
your photo album would conclude that we had a joyous, leisurely existence, free of
tragedy. No one takes a photograph of something they want to forget ...
... These snapshots are their little stands against the flow of time. The shutter is clicked,
the flash goes off, and they´ve stopped time, if just for the blink of an eye. And if these
pictures have anything to say to future generations, it´s this : I was here, I existed, I
was young, I was happy, and someone cared enough about me in this world ... to take
my picture..."
Diese schönen Zeilen stammen im Originalton aus dem Film "One Hour Photo", mit
Robin Williams. Eine Übersetzung des Textes würde ihm seinen Glanz nehmen. Deshalb
möchte ich bis auf weiteres darauf verzichten ...
Im Lycée Rédange/Attert durfte ich einigen Schülern während 5 x 2 Stunden
unseren Sport etwas näher bringen. Die Kinder zeigten grosses Interesse und
Begeisterung.
Ich bin Patenonkel von zwei wundervollen Mädchen, Nathalie und Vanessa, die
übrigens auch meine Nichten sind. Inzwischen sind beide schon gross.
Und Ende 2013 kommt dann mein alter Freund Jean-Jacques Huss ("Shocky") und
fragt mich, ob ich nicht Patenonkel von seinen Zwillingen Leo und Len werden
möchte. Ich habe natürlich sofort zugesagt. Nicht nur, dass wir beide schon seit
dem Kindergarten sehr gut Freunde sind. Endlich kann ich auch mal andere Sachen
kaufen wie Barbie-Puppen und Frauenschuhe. Zeit für Modelleisenbahn und
Carrera-Autobahnen. Na ja, auch wenn es noch ein paar Jahre dauert :-)
Im November 2008 war ich zu den nationalen Büchertagen in Walferdange,
Luxemburg, eingeladen und durfte am Stand des Verlages "Editions Schortgen"
meinen Roman während zwei Tagen signieren. Dabei habe ich auch andere
Autoren näher kennengelernt : u.a. Claude Weber (besser bekannt als Buffalo C.
Wayne), Jérôme Beck (ehemaliger RTL-Moderator), Noémie Leer (stellte ihren
Roman "Zimmer 58" vor), sowie Kyra Colbach und Lena Coleen Klages
("Luxembourg on the rocks - Bars and Lounges"). Viele meiner Freunde kamen
vorbei und kauften "Die letzte Wahrheit". Nachträglich vielen Dank Euch allen.
Insgesamt haben die beiden Tage mir eine Menge Spass gemacht.
Mit Steve Trzebanksi verbindet mich eine langjährige Freundschaft, die durch
unsere gemeinsame Liebe zur Musik entstand. Er ist ein hervorragender Finger-
Picking-Gitarrist, hat aber einen sehr schwierigen Charakter - na ja, da passen wir
halt zusammen. Ein paar tolle Sachen sind in den vergangenen Jahren bei unserer
Zusammenarbeit entstanden. "She", "Moon" und "Over Moutains", für die er die
Grundlage schuf, gehören immer noch zu meinen Lieblingssongs. Leider hat Steve
heute kaum noch Zeit für die Musik. Das ist schade, denn sein Gitarrenspiel
inspiriert mich immer wieder. Na ja, vielleicht kommt es ja mal wieder zu einer
Jam ...
Das Foto zeigt mich zusammen mit dem Tonmeister der E.M.I. Studios in Köln.
Leider habe ich seinen Namen vergessen. Der Mann hat das Mastering meiner
"Opposites of what you fancy" - Bänder gemacht. Hoch professionell, hat sich
nicht über die (miserable) Qualität des Quellmaterials geäussert. Ich will auch gar
nicht wissen, was er gedacht hat. An dem Tag, an dem ich dort war, hatte er
gerade 2 weitere Produktionen hinter sich - eine HeavyMetal Band und eine
Volksmusik-Platte. Das Foto schoss Jean-Jacques Huss, der mich damals nach Köln
begleitete. Das Mastering dauerte mehrere Stunden, und wir hatten Schwielen
am Hintern, als wir nach Hause fuhren. Meiner CD hat das ganze nichts gebracht -
dafür trägt er aber genauso wenig Schuld wie E.M.I. Hat mich allerdings ein
Heidengeld gekostet damals.
Serge Bernard spielt Klavier und Trompete. Eine Zeitlang hat er auch Kontrabass
gespielt, glaube ich. Das Foto stammt aus dem Jahre 1977 oder so. Wir waren
zusammen in einer Klasse. Wir teilten das gemeinsame Interesse an Chemie-Kästen
und Musik halt, wobei Serge über wesentlich mehr Grundwissen verfügt(e) als ich.
Zum Spass haben wir mal ein paar Aufnahmen gemacht - er an der Trompete, ich an
der Gitarre. Ich habe ihm nach Jahren eine Kopie der Aufnahmen von damals
geschickt. Leider fiel die CD seinen Söhnen in die Hände, die - wenn ich richtig
informiert bin - begeistert waren über die miese Qualität des Materials. So hatten
sie ihren Vater noch nie gehört. Ich weiss nicht, ob Serge mir das jemals verzeihen
wird ...
Ach ja, ich war damals nicht unterernährt, ich WAR so schlank ;-)
Dieser hier abgebildete Gegenstand steht für drei kleine Jungs, die mir sehr viel
bedeutet haben. Ich habe sie im Jahre 2000 kennen gelernt, gerade als es mir
schlecht ging und meine Depressionen begannen. Doch sie brachten mich zum
Lachen, ich verbrachte viel Zeit mit ihnen und vergass dadurch meine seelischen
Wunden während den Stunden, die ich mit ihnen zusammen war. Wir gingen in
Parks, zu McDonald`s und Co, streiften durch den Wald und entdeckten die Welt.
Es war eine schöne Zeit.
Dann bekam ich einen hässlicher Streit mit ihrem Vater, daraus resultierte, dass
ich sie nicht wieder sah und den Kontakt verlor. Aus diesem Grunde darf ich auch
hier kein Foto von den Dreien veröffentlichen. Der Vater, den ich für meinen
besten Freund hielt, hat es mir verboten.
Inzwischen sind viele Jahre vergangen. Durch Zufall habe ich aktuelle Fotos von
ihnen gesehen. Aus den kleinen Kindern, die ich einst kannte, sind junge
Burschen geworden, die ihren eignen Charakter und sturen Kopf entwickelt
haben. Einer von ihnen singt sogar in einer Heavy Metal Band (wer hätte das
gedacht). Und es kommt mir vor, als hätte ich etwas verpasst, so wie ein Vater,
der seinen Söhnen beim Erwachsen werden nicht zusehen durfte. Ich weiss, dass
das verrückt klingt, aber so fühle ich. Und ich nehme an, dass sie inzwischen alt
genug sind, um sich ihre eigne Meinung zu bilden. Sie werden sich ihren eignen
Reim daraus machen können, wer Lügen erzählt hat, und wer nicht. Das traue ich
ihnen zu, und darauf hoffe ich.
Vielleicht habt ihr mich schon vergessen. Ich euch jedenfalls nicht. Vielleicht
verdanke ich euch, dass ich heute noch lebe, weil ihr einfach nur da wart. Ich
denke oft an euch, und ihr sollt das wissen.
Larry Steffen war ein Schüler unseres Taekwondo-Clubs. Seine Geschwister Bryan,
Torry und Robyn sind wie er koreanischer Abstammung. Im Jahre 2007 verstarb
Larry, im Alter von nur 8 Jahren, an den Folgen einer Krebserkrankung. Sein Tod
hat mich schockiert. Ich habe den kleinen Kerl, wie so viele andere, die ich als
Trainer unterrichten durfte, sehr gemocht. Jedes Mal, wenn man einen Bekannten
verliert, ist das schmerzlich, aber es schmerzt noch viel heftiger, wenn es sich
dabei um Kinder handelt. Man fragt sich immer wieder, warum es diese Kleinen
erwischt. Larrys Eltern haben seinen Tod bis heute nicht verwunden. Claude,
Joelle, ich denke oft an euch.
Larry Steffen 27.03.1998 - 05.09.2007
(Warum fühle ich mich neben den Toten oft wohler als inmitten der Lebenden ?)
"photo d'une époque magnifique"
Franco Zanon war Gitarrist, unter anderem bei den Bands SOPHILIS und Pili Pili.
Ein unheimlich kreativer und sympathischer Mensch. Er gab den Songs "Angry
Lucy" und "Falling in Love" auf meiner "Opposites ..." - CD den unvergleichbaren
Touch. Franco starb viel zu früh, und ich hatte nicht Zeit genug, öfter mit ihm zu
arbeiten, was ich bedauere, denn es hat stets Spass gemacht und es war
lehrreich. See you, Franco
Auch Guy Klein starb viel zu früh durch einen Motorradunfall, nur wenige Monate
nach Erscheinen von "Opposites ...". Seine Tempo-Sucht wurde ihm zum
Verhängnis. Guy spielte das Schlagzeug für "Losers & Winners" ein. Auch mit ihm
war mir keine längere Zusammenarbeit vergönnt. Er war ein spassiger,
umgänglicher Typ. Ich hätte ihn gerne in meiner Band gehabt. Doch dazu kam es
nicht mehr. Mach´s gut, Guy.
Mit Adrian verstarb das dritte "Mitglied" meiner "Opposites ..." - Familie. Die
Umstände seines Todes sind mir bis heute unbegreiflich. Adrian hat mehrere
Backing Vocals für mich eingesungen und war recht erfolgreich mit seiner Band
STATE OF MIND unterwegs. Er hätte sicherlich noch so manches auf die Beine
gestellt und erreichen können.
Als mein Roman "Die letzte Wahrheit" bei Editions Schortgen erschien, lernte ich
Mireille Weiten-De Waha kennen, die in Luxemburg eine bekannte
Kinderbuchautorin ist. Sie lud mich dazu ein, bei der Entstehung ihres ersten
Hörbuches mitzumachen. Das Buch trägt den Titel "Starallüren um Krautmaart",
in dem ein Tiger die Hauptrolle spielt. Ich habe einen kleinen Part als Sprecher
übernommen. Ausserdem habe ich während den Studioaufnahmen einige Fotos
und Videoclips gemacht. Viele Bekannte waren beteiligt, z.B. der Magier David
Goldrake, der frühere RTL-Moderator Jérôme Beck, das Kraftwunder Georges
Christen und noch viele, viele mehr. Ausserdem waren über 30 Kinder an der
Produktion beteiligt. Die Arbeit machte Spass. Im November 2011 erhielt
"Starallüren ..." den Bücherpreis in der Kategorie "Kinderbuch". Glückwunsch,
Mireille und Co. Und auch ich bin ein bisschen stolz darauf ...
Ich lernte Luke Haas kennen, als er sein (drittes ?) Rock-Lexikon über die
Musikszene Luxemburgs schrieb und ich ihm Material über ANGLESEY, HARD-TO-
HANDLE und meine Solo-CD OPPOSITES ... schickte. In seinem Buch bin ich
mehrfach vertreten und stolz drauf. Man konnte Luke als musikalisches Urgestein
bezeichnen. Er hatte in Luxemburg schon Musik gemacht, als vielen
Möchtegernmusiker von heute noch nicht mal in den Sinn kam, in ihre Windeln zu
kacken. Besonders stolz war ich, als er während einem Live-Auftritt mit mir
zusammen meinen Song "Fate & Rhythm" zum besten gab. Natürlich war er auch
als Musiker an meiner Solo-CD beteiligt. Unsere Wege kreuzten sich immer wieder,
so habe ich z.B. bei den Backing Vocals für eine von ihm geschriebene,
luxemburgische Version von "Winter Wonderland" mitgemacht. Luke war ein sehr
direkter Mensch, er sagte stets, was er dachte. Solche Menschen mag ich am
liebsten. Da weiss man gleich, wo man steht. Ich freute mich immer wieder über
seine Gesellschaft, zumal man mit ihm über vieles fachsimpeln konnte.
Luke starb - für viele unerwartet - am 14. Dezember 2015 und ist somit die sechste
Person, die an meiner CD beteiligt war und nun nicht mehr unter uns weilt ...
Ich habe es anfangs nicht glauben können, doch enge Freunde von ihm haben es
mir bestätigt : Mike Schuh ist tot. Er starb am 28. März 2013 an einem Krebsleiden.
Mike war auf meiner CD "Opposites of what you fancy" gleich auf 3 Songs zu
hören : bei "Walking with Sally", "The Heart ruled your Mind" und "Shuffle on". Ein
überaus netter Mensch, der in den letzten Jahren im Jazz-Bereich als
Berufsmusiker unterwegs war.
Für mich ist sein Tod einer weitere, bittere Pille, denn nach Adrian Evans, Franco
Zanon und Guy Klein ist Mike nun der vierte Musiker, der an meiner CD beteiligt
war und uns nun für immer verlassen hat. Schade, dass ich nicht öfter mit ihm
arbeiten durfte.
CU, Mike ...
Auch Marcel Cornaro verstarb nun im Alter von 53 Jahren am 16. März 2014 an
Krebs. Somit ist er der fünfte, verstorbene Musiker der an meiner CD "Opposites
..." beteiligt war. Allmählich frage ich mich, ob es mit rechten Dingen zugeht.
Marcel war ein netter Kerl, der immer aushalf, wenn Not am Mann war. Ein
hervorragender Musiker, ein exzellente Keyboarder. Stay tuned, Marcel ...
Man kann über Roll Rossi sagen, was man will. Tatsache ist : ich habe selten mit
einem Menschen zusammengearbeitet, der so fokussiert an die Sache ran geht
wie er. Manche mögen es Arroganz nennen, doch für mich ist er schlicht und
einfach ein Perfektionist, mit dem es Spass macht, Musik zu machen. Inzwischen
arbeiten wir schon über 16 Jahre als LAPISLAZULI zusammen, und eine Ende ist im
Moment noch nicht in Sicht. Ich mag es, mit Leuten zu arbeiten, die wissen, was
sie wollen und nicht auf halber Strecke aufgeben. Roll nimmt sich etwas vor und
zieht es durch - genau wie ich, schon seit Jahren. Manche Leute halten uns
deswegen für arrogant. Was soll´s ? (Oder wie Roll sagen würde : who cares ???)
Entweder man weiss, was man will, oder man lässt es bleiben. Wir haben nicht
vor, aufzugeben. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie wir uns gegenseitig
ergänzen. Er beginnt einen Satz, und ich spreche ihn zu Ende. Im Studio ist es
genau so. Wir ergänzen uns perfekt. Und dann macht es Spass, kreativ zu sein -
und ich bin froh, dass ich nicht der einzige Verrückte bin …
„Abschied … ist ein bisschen wie Sterben“
Am 25. September 2020 feierte mein alter Freund Jean-Jacques „Shocky“ Huss seinen 55. Geburtstag,
zusammen mit mir und unserem gemeinsamen Freund Patrick „Schummi“ Schumacher. Das letzte
Mal, wo wir zu dritt gemeinsam für ein Foto posierten, war 2001 (man werfe einen Blick auf die
Rubrik „Musik“ dieser Homepage) - das war schon irgendwie bewegend. Wir nennen uns immer
noch schmunzelnd die SUNKISSED-Boys, obwohl wir inzwischen schon einige Jährchen auf dem
Buckel haben. Solche Meetings sind immer bewegend, zumal weil wir uns eigentlich nie aus den
Augen verloren haben. Ich bin inzwischen Taufpate von Shockys Zwillingen Len und Leo, und
Schummi ist Taufpate von JJ´s Neffen Jos. Schon verrückt, wie das Leben manchmal so spielt …
Am 5. September 2024 verstarb meine Mum während einer OP, im Alter von 85 Jahren. Ihre Asche
wurde verstreut, unter einem kleinen Baum, auf dem Friedhof von Hamm, Luxemburg. Sie selbst
war eine nette, kleine Person, und der Platz unter diesem kleinen Baum, der weiter wachsen wird,
ist perfekt für ihre letzte Ruhe.
Wir sehen uns wieder …